Fechten ist ein Sport, der keine Altersgrenzen kennt. Fechten kann man von früher Kindheit bis ins hohe Alter - egal, ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann, unabhängig von der Statur oder
körperlicher Größe. Jeder kann fechten lernen!
Besonders bei Kindern entsteht durch den Zwang zur eigenen Kontrolle und Disziplin im Alltag ein Erlebnishunger nach Spannung, Bewegung, Abenteuer und Wettstreit. Viele Jugendliche oder
Erwachsene beginnen aber auch mit dem Fechten, um etwas Außergewöhnliches zu lernen und etwas zu beherrschen, was andere nicht können.
Zunehmend suchen Menschen Gelegenheit, die körperliche und geistige Beweglichkeit zu stärken und zu erhalten, Gesundheit und Geselligkeit nach Feierabend zu vereinen oder eine neue
Herausforderung aus Ehrgeiz.
Beim Fechten haben Sie zudem die Möglichkeit, langfristig auf die elegante und spannende Art abzunehmen oder die Figur zu straffen.
Das Fechten bildet sowohl Reaktionsvermögen, Schnelligkeit, Kondition und eine straffe Muskulatur aus. Es vermeidet Einseitigkeit und einseitge Überbelastung.
Entwicklung und Wesen des Fechtsports
Aus einer uralten Form der Selbstverteidigung im Duell ist ein aktueller Erlebnissport geworden. Aus schweren Waffen wurden moderne Sportgeräte und aus der Rüstung wurde eine leichte und
atmungsaktive Schutzkleidung.
Dieser Wandel zur "feinen Klingenführung" vollzog sich Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Aufkommen der Feuerwaffen und dem Verschwinden der schweren Rüstungen. Fechten ist einen
Zweikampfsportart, bei der die Fechter bestrebt sind, den Gegner mit der Fechtwaffe zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden ("toucher sans l‘être").
Doch sogar als es beim Duell noch um Leben und Tod ging, waren Konventionen und Fairness unabdingbar. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Und längst sind die Waffen weder scharf noch spitz –
die Entwicklung zu den heutigen Sportgeräten und die Schutzkleidung bei Training und Wettkampf haben den Fechtsport zu einer der sichersten Sportarten der Welt werden lassen.
Der Ganze Mensch mit Körper und Geist ist gefordert im modernen Duell um den Sieg. Schnelle Bein- und Armbewegungen werden ebenso ausgebildet wie Ausdauer, Konzentrations- und Reaktionsvermögen.
Geschicklichkeit mit der Waffe ist ebenso Ziel der Ausbildung wie das gedankliche Spiel mit dem Gegner.
Anspruchsvoller Zweikampf
Der Zweikampf ist ein ständiges Spiel, aus der Bewegung heraus den richtigen Moment für den eigenen Angriff zu finden oder die gegnerische Attacke abzuwehren oder ihr auszuweichen. Wer sich den
ständig wechselnden Situationen stellt und sie beherrschen lernt, stärkt Selbstbewußtsein und Selbstdisziplin.
Weltklassefechtern zuzuschauen ist ein Genuss;. Eleganz und fließende Bewegung lassen die kraftvolle Anstrengung vergessen. Der Gegner, der in der sportlichen Auseinandersetzung im Zusammenspiel
von Körper und Geist besiegt werden soll, ist zugleich Partner:
Fechten als Denksport
Taktik und Strategie machen das Fechten auch zum "Denksport". Was Fechten als Sportart kennzeichnet, ist, daß sich die Fechter beobachten, Unachtsamkeiten des Gegners nutzen oder günstige
Situationen schaffen, um einen Treffer zu setzen. Sie versuchen, die Stärken, Schwächen und Absichten des Gegners zu erkennen, die eigenen zu tarnen und den Gegner durch Scheinhandlungen und
Finten zu überlisten.
Der Abstand zum Gegner ("Mensur") muß für eigene Angriffe nah genug und für die Verteidigung weit genug sein.
Die Körperhaltung muss; so wenig wie möglich Trefffläche bieten, aber den Gegner auch mal dazu verleiten, einen Angriff zu starten, den man dann (hoffentlich) richtig vorausgesehen hat und durch
Abwehr und Gegenangriff
zum eigenen Punktvorteil nutzt.
Attacke und Defensive müssen in ständigem Wechselspiel geschehen, ebenso Agieren und Reagieren. Die eigene Taktik kann nur Idee, nicht aber Plan sein - zu vielfältig sind die möglichen Reaktionen
des Gegners. Die Sportler müssen sowohl körperliche als auch geistige Reflexe trainieren.
Der Mitfechter ist zugleich Partner und sportlicher Gegner. Nicht zuletzt der respektvolle und faire Umgang der Fechter miteinander, das Gegeneinander und das Miteinander, als Einzelner oder in
der Mannschaft, bilden auch charakterlich positive Eigenschaften und soziale Kompetenz heraus.